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Binnen-I

Gendern − sprachlicher Irrsinn oder gesellschaftliche Notwendigkeit?

Ich weiß nicht, wie es anderen Menschen geht, die beruflich häufiger mit dem vermeintlich notwendigen (weil politisch korrekten) Gendern konfrontiert werden − mich nervt es auf jeden Fall zusehends. Als (Nebenfach-)Linguistin ist mir seit Studienzeiten klar, dass Sprache unser Bewusstsein prägt. Als ich dann einen Arbeitsvertrag unterschreiben sollte, in dem mein Name stand, gefolgt von ‚im Folgenden der Volontär genannt‘, war ich durchaus empört und fand, da es ja nun um mich ging und ich eindeutig weiblich bin, der mich ausbildende Medienbetrieb auch nicht unbedingt als überaus konservativ galt, hätte die ‚Volontärin‘ dem Vertrag gut zu Gesicht gestanden.  Mangelndes Selbstbewusstsein wurde von den männlichen Kollegen als Quelle meines (leisen) Protests ausgemacht. Ich dagegen wertete diese Aussage als Ausdruck von Ignoranz, denn für mich stand fest, dass diese sprachliche Verfehlung weder beruflichen Ehrgeiz noch Rollenverständnis meinerseits beeinträchtigen würde, sagte sie doch tatsächlich mehr mehr über die Verfasser als über mich aus. (mehr …)